Vom Bitcoin-Anfänger zur eigenen Full Node: Die 3 Stufen der Souveränität!

Freiheit mit Bitcoin ist wie eine Treppe. Du erlangst sie, indem du die folgenden drei Stufen hinaufgehst: 1. Deine ersten Satoshis • 2. Deine eigene Wallet • 3. Deine eigene Full Node.

Vom Bitcoin-Anfänger zur eigenen Full Node: Die 3 Stufen der Souveränität!

"Ich möchte Bitcoin kaufen", sagte ich mir selbst.

Da ich Betriebswirtschaft studiert habe, waren mir die ökonomischen Konzepte nicht neu. Ich verstand ziemlich schnell, dass ein begrenztes Gut, das auf eine unbegrenzte Geldmenge trifft, im Wert steigen würde.

Doch die Hürde war gross.

Die Vorstellung, in Bitcoin zu investieren, machte mit Angst. "Hoffentlich falle ich nicht auf einen Betrug rein" und "hoffentlich verliere ich nicht mein ganzes Geld", waren meine Gedanken.

Dennoch tat ich es. Ich machte den ersten Schritt und kaufte meine ersten Satoshis.

Das nächste Hindernis liess allerdings nicht lange auf sich warten...

Die 3 Stufen der Souveränität

Auf der BitcoinReise gibt es hauptsächlich 3 Hürden, die man auf sich nehmen bzw. 3 Stufen, die man erreichen kann. Schafft man es, eine Hürde zu überwinden, wird man mit zusätzlicher Freiheit belohnt. Gleichzeitig ist aber jede zusätzliche Freiheit mit zusätzlicher Eigenverantwortung verbunden.

Im heutigen Artikel zeigen wir dir, welche 3 Stufen der Souveränität es gibt, wie du sie erreichen kannst und welche Fehler du auf dem Weg vermeiden solltest.

Vermutlich findest du dich selbst in einer der 3 Stufen wieder.

1. Stufe: Deine ersten Satoshis

Steigen wir mal ganz sanft ein.

Du hast von Bitcoin gehört, weil dir ein guter Freund davon erzählt hat, oder der Preis stark angestiegen ist. Nach einer kurzen Recherche entscheidest du dich, genauso wie ich, in Bitcoin zu investieren.

Wahrscheinlich machst du dir Gedanken darüber, wo du deine ersten Bestände kaufen solltest.

Viel falsch machen kannst du nicht.

Trotzdem ist es an dieser Stelle wichtig, dass wir eine wichtige Prämisse klären: Halte Abstand von Bitcoin Derivaten und Brokern, auf denen du deine Bitcoin nicht auf eine Wallet auszahlen lassen kannst. Diese verleiten nur dazu, mit Hebeln auf den Preis zu spekulieren.

Das hat nichts mit Bitcoin oder Souveränität zu tun.

Zudem belegen zahlreiche Studien, dass kurzfristiges Trading einer langfristigen Buy-and-Hold-Strategie unterlegen ist.

Wenn du Schwierigkeiten hast, dich für eine Plattform zu entscheiden, kannst du dir diesen Beitrag anschauen. Dort vergleichen wir unsere 5 Lieblings-Bitcoin-Börsen.

Hast du den richtigen Anbieter gefunden, kannst du nun deine ersten Bestände kaufen.

Keine Angst.

Du musst nicht einen ganzen Bitcoin kaufen. Die digitale Währung kann in 100'000'000 Untereinheiten, sogenannte Satoshis, aufgeteilt werden.

Je nach Börsenkonto werden die gekauften Satoshis für dich in Verwahrung genommen. Dies hat Vor- und Nachteile:

Vorteile Fremdverwahrung

+ Schnelle Verfügbarkeit zum Kauf und Verkauf
+ Wenig Eigenverantwortung

Nachteile Fremdverwahrung

- Börse kann gehackt werden
- Börse kann insolvent gehen
- Börse kann Transaktionen verhindern

Ob du mit dem Level der Souveränität auf einer Bitcoin-Börse leben kannst, hängt wohl massgeblich vom Zweck ab.

Legst nur sehr geringfügige Beträge in Bitcoin an, kann Kauf und Aufbewahrung auf einer Bitcoin-Börse das richtige Modell für dich sein. Du musst dich nicht um weitere Dinge kümmern und kannst die Bestände im Fall der Fälle schnell verkaufen.

Willst du aber weitere Vorteile von Bitcoin nutzen, wie zensurresistente und pseudonyme Transaktionen, oder grössere Beträge langfristig anlegen, ist die Freiheit, die das Lagern auf einer Börse bringt, deutlich unzureichend.

Stell dir vor, wie du dich beim Konkurs von der Krypto-Plattform FTX gefühlt hättest, wenn du dort grosse Bestände gelagert hättest.

Du solltest schnell Stufe 2 erklimmen.

2. Stufe: Deine eigene Wallet

Wenn du Bitcoin nicht nur für kurzfristige Preisspekulationen gekauft hast, sondern dich tatsächlich mit den Eigenschaften der dezentralen Währung auseinandersetzt, wirst du schnell merken, dass du für die langfristige Aufbewahrung eine eigene Wallet benötigst.

Erst eine eigene Wallet ermöglicht es dir, über deine Bitcoin selbst zu verfügen.

Sie speichert die Schlüssel zu deinen Bitcoin und erstellt ein Backup. Ein Backup, das auch Seed genannt wird und aus 12 oder 24 Worten besteht. Jeder, der diese Worte kennt, kann auf die Bitcoin zugreifen.

Es gilt also, den Seed so aufzubewahren, dass niemand ihn finden kann. Niemand ausser du.

Sind die privaten Schlüssel zu deinen Bitcoin einmal verloren, gibt es keinen Weg zurück. Es gibt keinen Kundendienst, den du anrufen kannst und kein Unternehmen, das dir den Zugriff wieder geben kann.

Eine Verantwortung die du selbst tragen musst!

Gleichzeitig gibt es dir jedoch ein enormes Freiheitsgefühl. Denn du bist keinem Gegenparteirisiko ausgesetzt.

Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass dieser Schritt viel Mut braucht. Ich weiss aber auch, dass es sich lohnt. Falls du noch keine eigene Wallet hast, starte mit einer mobile Wallet. Lade eine App herunter und versuch, die ersten Satoshis dahin zu senden. Schreibe die 12 bzw. 24 Worte auf ein Stück Papier und lege sie irgendwohin, wo nur du Zugriff hast.

Versuch ebenfalls, die Wallet von einem Backup wiederherzustellen.

Fühlst du dich einmal sicher damit, kannst du dir eine Hardware Wallet (z.B. BitBox02) zulegen und den Seed in eine Stahlplatte stanzen.

Hast du das geschafft, kannst du stolz auf dich sein! Der grösste Schritt für deine Freiheit ist getan. Du verfügst nun tatsächlich über deine eigenen Bitcoin und bist damit wahrscheinlich 99% der Menschen einen Schritt voraus.

Möchtest du allerdings maximale Unabhängigkeit geniessen und wirklich auf niemanden angewiesen sein, solltest du Stufe 3 ins Auge fassen.

3. Stufe: Deine eigene Full Node

Die höchste Form der Souveränität mit Bitcoin erreichst du durch den Betrieb einer eigenen Full Node.

Eine Bitcoin Full Node ist ein kleiner Rechner, auf dem die gesamte Blockchain (also die gesamte Transaktionshistorie) gespeichert ist. Mit einer eigenen Node kannst du Blöcke verifizieren und die Weiterentwicklung von Bitcoin mitbestimmen.

Sie gibt dir die Möglichkeit, niemandem vertrauen zu müssen und alles selbst verifizieren zu können.

Ganz nach dem Motto: "Don't trust, verify".

Eine Node zu betreiben, ist jedoch nicht ganz einfach. Wahrscheinlich stellt der Gedanke an die technische Komplexität bei der Einrichtung die grösste Hürde dar. Zumindest war das bei mir so.

Ich kann dir aber versichern, dass das Aufsetzen einer eigenen Bitcoin Full Node einfacher ist als gedacht. Es gibt viele tolle Tutorials dazu. Eine einfache Anleitung in Text-Form gibt es bspw. beim Blocktrainer und eine verständliche Video-Anleitung z.B. auf dem YouTube-Kanal von Einundzwanzig.

Schau dir die Tutorials an und versuch es einfach mal. Du schaffst das (auch wenn du nicht technikaffin bist)! 💪

Fazit

Egal auf welcher Stufe du dich befindest, um einen Schritt weiter zu kommen musst du es einfach machen.

Schlussendlich ist Souveränität die Essenz von Bitcoin.

Die dezentrale Währung gibt seinen Haltern die Möglichkeit, Transaktionen und Vermögen ohne Mittelsmänner eigenständig zu verwalten. Mit jedem Schritt kommst du dem Ausschöpfen des ganzen Potenzials von Bitcoin näher.

Natürlich gibt es noch viele weitere Stufen, die du erklimmen kannst. Privatsphäre und Mining sind hier nur zwei Beispiele.

Bist du Anfänger, würden wir dir jedoch als Mindeststandard empfehlen, deine ersten Satoshis an deine eigene Hardware Wallet zu senden. Damit bist du keinem Gegenparteirisiko ausgesetzt und verfügst tatsächlich über deine eigenen Bitcoin.

Beschäftige dich weiter mit der dezentralen Währung, und wer weiss:

Vielleicht bist du irgendwann so überzeugt, dass du eine eigene Full Node betreibst und zu deiner eigenen Bank wirst.

Und getraust du dich noch immer nicht, eine weitere Stufe zu erklimmen, hier nochmals unser Appell an dich: Informier dich und dann mach es einfach! Es ist einfacher als du denkst!

Schau dir den Beitrag als Video an: