Warum die breite Masse Bitcoin nicht begreift.
Die breite Masse begreift Bitcoin nicht. Doch warum ist das so? Warum hat es in der Allgemeinheit noch nicht Klick gemacht?
In der Bitcoin Community ist man sich sicher:
Die Eigenschaften von Bitcoin machen ihn zu einem konkurrenzlosen langfristigen Wertspeicher. Wer sich bereits auf der BitcoinReise befindet, erinnert sich sicher an den überwältigenden Moment – an den Aha-Moment als einem dies klar wurde.
Bitcoin ist nun schon über 15 Jahre alt. Und trotzdem scheint sich die breite Masse mit der Adoption schwer zu tun.
Im heutigen Beitrag möchten wir deshalb aufzeigen, warum es bei der Bevölkerung noch nicht Klick gemacht hat. Du erfährst, warum Bitcoin so schwer zu verstehen ist.
Eines vorweg: Die Hauptursache ist wahrscheinlich eine andere, als du denkst.
Die Komplexität von Bitcoin
Man nehme eine Blockchain, etwas Kryptografie, eine Prise Mining und fertig ist das dezentrale Zahlungsnetzwerk.
Okay, wir geben es zu: Bitcoin mit einfachen Worten zu erklären, ist beinahe unmöglich. Es ist etwa so, wie einem Blinden aufzuzeigen, wie die Welt aussieht.
Um die Prinzipien hinter dem digitalen Geld zu verstehen, ist ein grosser Zeitaufwand notwendig. Nicht ohne Grund wird das Bitcoin-Studium mit einem Kaninchenbau verglichen. Es gibt zahlreiche Abzweigungen und Themenbereiche, die man entdecken kann. Und jedes Thema löst eine Kaskade von weiteren Verknüpfungen aus.
Dass die Komplexität von Bitcoin dessen Verbreitung verlangsamt, ist nicht von der Hand zu weisen.
Dass eine potenzielle Massenadoption aber insbesondere dadurch ausgebremst wird, wäre Quatsch. Denn für eine globale Akzeptanz benötigt es kein tiefes Verständnis von der breiten Masse. Oder weisst du, wie ein Auto aufgebaut ist und wie es genau funktioniert?
Vermutlich nicht – und trotzdem nutzt du es.
Man kann entsprechend davon ausgehen, dass selbst bei einer Massenadoption nur ein Bruchteil der Menschen Bitcoin in der Tiefe verstehen wird.
Was braucht es also sonst, damit das allgemeine Volk Bitcoin begreift?
Benötigen wir die Beeinflussung durch Medien?
Die Beeinflussung durch Medien
Diese haben nämlich enormen Einfluss darauf, wie sich die Meinung der Menschen zu bestimmten Themen formt.
Auch bei Bitcoin tragen die Medien ihren Teil dazu bei.
So ist Bitcoin in der Vergangenheit immer wieder Zielscheibe für Fehlinformationen geworden. Ein Grund, warum sich viele Menschen nicht eingehender mit der dezentralen Währung auseinandersetzen.
Wer will sich schon mit einem Klimakiller beschäftigen, der von Kriminellen für Geldwäsche genutzt wird?
Selbstverständlich gibt es immer Ausnahmen in den Berichterstattungen. In der deutschsprachigen Medienlandschaft dominieren beim Thema Bitcoin jedoch weiterhin Negativschlagzeilen.
Doch ist das der wirkliche Grund, warum die breite Masse Bitcoin nicht versteht?
Wohl kaum.
Die meisten Artikel über Bitcoin werden im Finanz-Teil der Magazine publiziert. Deren Zielgruppe ist nicht die allgemeine Bevölkerung. Vielmehr sind es die Privatinvestoren.
Sollte man mit Bitcoin bzw. Investments ohnehin nichts am Hut haben, dann wird man auch nicht über einen Bitcoin-Schmäh-Artikel einer traditionellen Zeitung stolpern. Zumindest schätzen wir die Chance als sehr gering ein, dass Bitcoin hauptsächlich aus diesem Grund nicht begriffen wird.
Was ist also die wahre Ursache?
Das Bedürfnis nach einer Alternative
In erster Linie fehlt der breiten Masse das Bedürfnis, sich mit Bitcoin bzw. mit Geld im Allgemeinen auseinanderzusetzen. Solange das System einigermassen funktioniert, gibt es für die Bevölkerung keinen Grund etwas daran zu ändern.
Ganz nach dem Motto: Never change a running system.
Lass uns diese Behauptung genauer überprüfen und dazu mal bei einigen Ländern reinschauen.
Die nachfolgenden Prozentzahlen stammen aus einer Umfrage von Statista. Unserer Ansicht nach scheinen die Zahlen ziemlich hoch – schon fast deutlich zu hoch. Folglich achten wir nicht auf die absoluten Werte, sondern nutzen sie lediglich als Vergleich zwischen den Ländern und zu bestimmten Zeitpunkten.
Wie immer gilt: Don't trust, verify.
Die Entwicklungsländer
Nun... Was zeigen die Daten?
Nigeria und die Türkei führen die Liste an. 47% der Befragten im jeweiligen Land gaben im Jahr 2023 an, Kryptowährungen zu nutzen oder zu besitzen. Ihr Anteil fällt damit deutlich höher aus als in der westlichen Welt.
Was die Gründe für die hohe Adoption in den zwei Ländern sind?
Das wurde nicht untersucht. Allerdings liegt die Antwort nahe: Sie stecken in Wirtschaftskrisen.
Wenn ein Staat in eine solche Situation gerät, druckt deren Zentralbank (überspitzt gesagt) mehr Geld, als es ohnehin der Fall gewesen wäre. Schliesslich muss die Funktionsfähigkeit von Regierungsapparat, Militär und systemrelevanten Unternehmen sichergestellt werden.
Die Preisinflation wird durch die Geldmengenausweitung immer weiter befeuert. Der Bevölkerung droht, durch die bevorstehende Hyperinflation zu verarmen, wodurch ihr Vertrauen in die Landeswährung rapide sinkt. Und das wiederum führt dazu, dass Menschen nach alternativen Geldformen suchen. Geldformen, die ihren Wert besser erhalten. Geldformen, wie den etwas stabileren US-Dollar, das krisensichere Gold oder den neuartigen Bitcoin.
Das Bedürfnis der Bevölkerung, in irgendeiner Form den Wert der geleisteten Arbeit abzusichern, ist der wahre Treiber für eine potenzielle Massenadoption von Bitcoin.
Einen Hinweis darauf geben uns ebenfalls die Daten der Industrienationen.
Die westliche Welt
Die westliche Welt wurde seit dem Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg fast durchgehend mit einer äusserst positiven Konjunkturentwicklung belohnt. Währungen wie der US-Dollar, Euro und Schweizer Franken waren seither kaum hoher Inflation ausgesetzt.
Seit der Finanzkrise 2008 hat sich der Wind jedoch gedreht.
Die Staatsschulden der USA haben sich in den letzten 15 Jahren mehr als verdreifacht und entsprechen aktuell ca. 125% des Bruttoinlandsprodukts. Die höchste Verschuldungsquote der amerikanischen Geschichte.
Darüber hinaus haben die Pandemie und der Ukraine-Konflikt die Nationen weltweit dazu veranlasst, ihre Schuldengrenzen weiter anzuheben und immer mehr frisches Geld in den Umlauf zu bringen. Die daraus resultierende Inflation hat teilweise zweistellige Prozentbeträge erreicht. Allein in den letzten 3-4 Jahren sind die Verbraucherpreise in den USA und in Europa um mindestens 15% angestiegen.
Nun rate mal, wie sich die Bitcoin-Adoption parallel zu diesen Entwicklungen verhalten hat.
Richtig. Sie ist ebenfalls gestiegen.
Der Besitz bzw. die Verwendung von Kryptowährungen hat sich seit 2020 in der westlichen Welt mindestens verdoppelt.
Natürlich ist ein nennenswerter Teil der Wahrheit, dass der Bitcoin-Preis in derselben Zeit explodiert ist.
Und trotzdem: Es scheint so, als würden immer mehr Menschen erkennen, dass das aktuelle Geldsystem auf wackligen Beinen steht. Verschlimmert sich die wirtschaftliche Situation weiter, könnte das dazu führen, dass die breite Masse schon bald Bitcoin begreifen wird.
Unser Fazit
Bitcoin ist komplex und vielschichtig. Allerdings ist das komplette Bitcoin-Studium nicht notwendig, um von den Vorteilen von Bitcoin profitieren zu können.
Der Mensch ist dafür bekannt, seine Komfortzone erst zu verlassen, wenn es ungemütlich wird. Es ist entsprechend davon auszugehen, dass die breite Masse Bitcoin erst begreifen wird, wenn das Bedürfnis nach einer Alternative grösser wird.
Manchmal muss es eben erst schlechter werden, bevor es besser werden kann.
Umso schöner zu wissen, dass du dich bereits auf deiner BitcoinReise befindest und damit dem Grossteil der Menschen einen Schritt voraus bist.