Warum Bitcoin bis 2030 nicht $1'000'000 erreichen darf

Laut Analysten und Unternehmer soll Bitcoin in den nächsten sechs Jahren auf 1 Million USD steigen. In der Realität kann ein solch schneller Preisanstieg extrem problematisch sein. Hier sind zwei Gründe und unsere Meinung!

Warum Bitcoin bis 2030 nicht $1'000'000 erreichen darf

Analysten, Unternehmer und Portfoliomanager haben es bereits getan: Sie prognostizieren einen Bitcoin-Preis von über $1'000'000 bis 2030.

Hört sich komplett verrückt an, nicht wahr?

Das ist zum aktuellen Zeitpunkt eine Vervielfachung um den Faktor 24 und würde bedeuten, dass eine heutige Investition von CHF 5'000 in 6 Jahren bereits CHF 120'000 wert ist.

Auch wenn sich das für Bitcoin Befürworter nach einem Traum anhört: Ein solcher Preisanstieg hat nicht nur Vorteile. Er kann sogar sehr problematisch sein. Deshalb sind wir der Meinung, dass Bitcoin bis 2030 nicht $1'000'000 erreichen soll.

Und hier erfährst du warum.

Warum soll es Bitcoin überhaupt schaffen, in so kurzer Zeit auf $1'000'000 zu steigen?

Schauen wir uns dazu die Prognosen von 3 Personen an. 3 Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Das Stock-to-Flow Modell von PlanB

Die bekannteste Vorhersage stammt einem anonymen Analysten namens PlanB.

Er nutzte das Stock-to-Flow Modell von traditionellen Märkten und wandte es auf Bitcoin an. Das Modell setzt das bestehende Angebot in Relation zur jährlichen Produktionsrate – im Falle von Bitcoin also die Blocksubvention. Das Ergebnis sagt aus, wie viele Jahre es dauern würde, bis der Bestand (bei gleichbleibender Produktionsrate) erreicht wird.

Das besondere? Dank des Bitcoin Halvings verdoppelt sich der Wert um etwa alle 4 Jahre. Laut dem Analysten soll das dazu führen, dass der Bitcoin-Preis zwischen 2025 und 2029 auf $1'000'000 anwachsen wird.

Es ist jedoch anzumerken, dass der Kurs für das Jahr 2024 derzeit unter dem liegt, was PlanB vorausgesagt hat.

Ob die Realität das Modell einholen wird, bleibt fraglich.

3 Katalysatoren laut Michael Saylor

Michael Saylor sagt sogar einen noch höheren Bitcoin-Preis voraus. 1 BTC soll laut dem ehemaligen CEO von MicroStrategy einen Preis von 5 Millionen US-Dollar erreichen.

Einen genauen Zeitplan hat er zwar nicht angegeben, allerdings 3 Katalysatoren, die dies beschleunigen sollten.

Erstens: Bitcoin Spot-ETFs, welche es Institutionen vereinfachen sollen, in Bitcoin zu investieren. Zweitens: Die neue FASB Regulierung, welche Unternehmen dazu verpflichtet, Bitcoin zum Marktwert zu bilanzieren. Und drittens: Die Möglichkeit, Bitcoin von Banken verwahren und beleihen zu lassen.

Nun... Bitcoin Spot-ETFs gibt es bereits. Und die FASB Regulierung tritt per 15. Dezember 2024 in Kraft. Lediglich die Verwahrung und Beleihung von Bitcoin ist erst bei Kryptobörsen und vereinzelten Banken möglich.

Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis die 3 Preisbeschleuniger vollständig implementiert sind.

Die Preisprognose von Cathie Wood

Cathie Wood – die Gründerin und Geschäftsführerin von ARK Invest – glaubt, dass Bitcoin 2030 an einen Preis von $1,48 Millionen herankommen könnte. Sie nimmt an, dass immer mehr Menschen in der digitalen Währung eine Absicherung und eine Alternative zum jetzigen System sehen.

Hier findest du ihre Berechnung.

Von den Prognosen kann man nun halten, was man möchte. Schlussendlich sind sie nur das: Prognosen. Vielleicht stimmen sie, vielleicht auch nicht.

Viel interessanter ist die folgende Frage:

Warum darf Bitcoin bis 2030 einen solchen Preis nicht erreichen?

Eines vorweg: Natürlich würde ich mich über einen solchen Preis freuen. Alles andere wäre gelogen!

Und trotzdem; Es gibt zwei Gründe, weshalb ein Bitcoin-Preis von $1'000'000 in 6 Jahren ziemlich problematisch sein könnte.

Beginnen wir direkt mit Grund Nummer 1.

Hohe Nachfrage der Finanzelite

Wahrscheinlich ist sich die Mehrheit einig: Ein solcher Preisanstieg kommt nur zustande, wenn viel Kapital aufgewendet wird – sehr viel.

Nun... Wer hat sehr viel Kapital? Richtig, Banken.

Und hier kommt das Dilemma:

Einerseits kann niemand vom Bitcoin Netzwerk ausgeschlossen werden. Es beruht auf komplette Freiwilligkeit und jeder darf die digitale Währung so nutzen, wie er möchte.

Andererseits wurde Bitcoin unter anderem kreiert, um den Finanzeliten die Kontrolle über das System zu entziehen und den einfachen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich an einem neuen, dezentralen Geldsystem zu beteiligen.

Der erste Block im Bitcoin Netzwerk wurde im Januar 2009 geschürft. Bereits darin hat Satoshi Nakamoto seinen Unmut über die Finanzelite zum Ausdruck gebracht. So inkludierte er eine Schlagzeile der britischen Tageszeitung The Times:

"Kanzler steht vor dem zweiten Rettungspaket für Banken."

Bitcoin ist damit eine direkte Antwort auf die Finanzkrise 2008. Eine Krise, die hauptsächlich durch die riskanten Geschäftspraktiken der Banken und Investmentgesellschaften ausgelöst wurde. Schätzungen zu Folge wurden im Zuge der Finanzkrise weltweit Rettungspakete von ca. $1 Billion verabreicht. Rettungspakete, die schlussendlich von uns bezahlt werden – entweder direkt durch Steuern, oder indirekt durch Inflation.

Doch auch wenn solche kapitalkräftige Institutionen mehr Bitcoin als der Durchschnittsbürger anhäufen können, mehr Macht erhalten sie im Netzwerk dadurch nicht.

Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack.

Denn mit einer hohen Nachfrage der Finanzelite wird ein Grundgedanke von Bitcoin zumindest teilweise zunichte gemacht.

Galoppierende Inflation

Eine galoppierende Inflation ist Grund Nummer 2, weshalb ein siebenstelliger Preis mit Schwierigkeiten verbunden sein könnte.

Weder PlanB, Michael Saylor, noch Cathie Wood gingen explizit auf diesen Punkt ein. Aber falls es in den USA zu einer galoppierenden Inflation kommen würde, könnte Bitcoin in kurzer Zeit einen deutlichen Kursanstieg verzeichnen.

Die Problematik dabei?

Ein realer Wertzuwachs wäre kaum vorhanden.

Und noch viel schlimmer: Eine Inflationsrate von 20-50% würde bedeuten, dass sich das Ersparte der Bürger rasch in Luft auflöst. Entschleunigung und ein geringerer Lebensstandard sind die Folgen. Oftmals dauert es dann nicht mehr lange, bis sich die galoppierende Inflation in eine Hyperinflation verwandelt. Landesweite Armut ist daraufhin nicht mehr weit entfernt.

Die Auswirkungen würden vermutlich nicht nur die USA betreffen.

Auch Deutschland, Österreich und die Schweiz sind mit dem mächtigsten Land der Welt vernetzt. Eine nationale Krise würde rasch zu einer globalen Krise werden.

Dass dann ein Bitcoin-Preis von $1'000'000 nebensächlich wird, ist selbsterklärend. Niemand möchte an einem Ort wohnen, der zu einem Schauplatz von Ängsten und Sorgen wird.

Unser Fazit

Natürlich haben wir das Ganze sehr überspitzt formuliert. Ich glaube, du verstehst aber, was damit gemeint ist.

Es ist alles andere als sicher, dass Bitcoin in 6 Jahren bei $1 Million stehen wird. Weder eine astronomische Nachfrage der Finanzelite, noch eine galoppierende Inflation in den USA gehören aktuell zur Realität.

Darum sollte es in diesem Beitrag allerdings auch nicht direkt gehen. Vielmehr wollte ich aufzeigen, dass ein explosionsartiger Bitcoin-Preis nicht nur positiv ist. Er könnte bedeuten, dass die Gesellschaft in eine Krise stürzt, oder dass der Grundgedanke der dezentralen Währung ein Stück weit zerstört wird.

Wie dem auch sei.

Die Finanzelite darf genauso wie du Bitcoin kaufen und verkaufen. Und falls die Finanzelite den Bitcoin-Preis tatsächlich in die Höhe treibt, oder von der Inflation automatisch in die Höhe getrieben wird, dann sollten wir dem zuvorkommen. Vor allem wir als Individuen.

Deshalb hat es sich BitcoinReise zur Aufgabe gemacht, möglichst viele Leute über Bitcoin aufzuklären.

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