Wer ist Satoshi Nakamoto?

Der Erfinder von Bitcoin ist lediglich unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt. Wir nehmen dich heute mit auf eine Reise zum Zeitpunkt der Entstehung von Bitcoin. Dabei erklären wir dir, wer Satoshi ist und was ihn auszeichnet.

Wer ist Satoshi Nakamoto?
„Freiheit ist nicht verhandelbar, sie steht über allem. Freiheit ist unser Kampf.“

Unter diesem Motto vereinigte sich die Szene, aus der die Person mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto kommt. Bitcoin ist die Idee eines Cypherpunks, einer Gruppierung, die früh erkannt hat, dass das Recht auf Privatsphäre zum Knackpunkt unserer Gesellschaft werden könnte. So haben wir ihnen zu verdanken, dass E-Mails heute verschlüsselt versenden werden und nicht von jedem einsehbar sind.

Die Cypherpunks arbeiteten seit Beginn des Zahlungsverkehrs im Internet an einer Lösung, wie man Online-Zahlungen sicher und privat abbilden konnte. Im echten Leben gab es Bargeld, welches private Zahlungen ermöglichte. Online gab es jedoch kein Pendant.

Nach mehreren gescheiterten Versuchen der Cypherpunks eine revolutionäre Währung zu etablieren, veröffentlichte eines ihrer Mitglieder, Satoshi Nakamoto, im Jahr 2008 das Whitepaper für Bitcoin. Ein Whitepaper kann als Gründungsdokument angesehen werden. Es enthält eine Übersicht des Vorhabens und gibt dessen technische Umsetzung wieder. Auf 8 Seiten erklärte Satoshi also seine Vision für eine neue kryptographische Währung. Diese Vision schien alle vorherigen Probleme zu lösen.

Wie ihm das gelang? - Er kombinierte unterschiedliche Konzepte (wie den Proof-of-Work Mechanismus und die Blockchain-Technologie) miteinander.

Unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto kommunizierte die Person (oder Gruppe) das Vorhaben in verschiedenen Foren und Mailinglisten. Darunter in dem später entstandenen Forum Bitcointalk und der Cypherpunk Mailingliste.

Im Januar 2009 wurde dann der erste Block von Satoshi Nakamoto persönlich geschürft. Nur eine Woche später fand die erste Bitcoin Transaktion über 10 Bitcoins statt. Satoshi versendete die erste Transaktion an ein anderes Mitglied der Cypherpunk Szene – Hal Finney. Finney wurde damit zum Empfänger der ersten Transaktion im Bitcoin Netzwerk. Damals hatte Bitcoin noch keinen Preis. Schliesslich gab es auch noch keine Krypto-Börsen oder Geschäfte, die Bitcoin akzeptierten.

Satoshi war, zumindest unter seinem Namen, aber nur bis 2011 ein aktiver Teil der Entwicklung. Als WikiLeaks und der Darknet Handelsplatz Silk Road anfingen Bitcoin Zahlungen zu akzeptieren, zog sich Satoshi aus dem Projekt zurück. Die genauen Beweggründe sind bis heute unbekannt. Allerdings war das Bitcoin-Netzwerk zu dieser Zeit bereits stark genug, um den Rückzug des Gründers zu überleben.

Wer könnte Satoshi Nakamoto sein?

Diese Frage ist bis heute ungeklärt und immer noch ein grosses Rätsel. Natürlich könnte im Grunde jeder Satoshi sein. Ob derjenige heute noch aktiv an Bitcoin arbeitet, können wir nicht wissen – es aber auch nicht komplett ausschliessen.

Ausserdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass Satoshi keine Einzelperson ist. Es könnte sich auch um eine Gruppe handeln, die sich nach aussen als eine Person identifiziert hat. Darauf aufbauend gibt es ebenfalls Theorien, nach denen eine Regierungsorganisation hinter der Erfindung von Bitcoin steckt. Ausgehend vom sonstigen Innovationspotential von Regierungsorganisationen, ist diese Annahmen jedoch eher unwahrscheinlich.

Schauen wir uns an, wer im Laufe der Zeit für Satoshi Nakamoto gehalten wurde:

Dorian Satoshi Nakamoto

Auf diesen Mann wurden die Medien aufmerksam, da sie tatsächlich jemanden mit dem Namen Satoshi Nakamoto finden konnten. 2014 berichtete die Newsweek, man habe den Erfinder von Bitcoin gefunden. Dorian Satoshi Nakamoto war Ingenieur und lebte in der Nähe von Hal Finney. Trotzdem beteuerte er immer wieder, er habe nichts mit Bitcoin zu tun. Da der einzige Anhaltspunkt sein Name ist, gilt es als unwahrscheinlich, dass er Satoshi Nakamoto ist. Nun ja, jedenfalls nicht der Satoshi, der Bitcoin erfunden hat.

Hal Finney

Finney war Informatiker, einer der ersten Miner im Netzwerk und Empfänger der ersten Bitcoin Transaktion. Er steuerte im engen Austausch mit Satoshi Kernelemente zu Bitcoins Code bei. Durch seine fachliche Kompetenz und frühen Verwicklung in Bitcoin trauen ihm viele zu, Satoshi Nakamoto zu sein. Er starb 2014 an ALS und liess seinen Körper kryokonservieren. Seine Zellen und sein Gewerbe wurden also in flüssigem Stickstoff eingefroren. Ob das etwas ist, was Satoshi tun würde?

Nick Szabo

Ein Versuch von 1998, eine virtuelle digitale Währung zu erschaffen, hiess Bit Gold. Die Protokolle von Bit Gold und Bitcoin weisen grosse Parallelen auf. Bit Gold gilt deshalb als einer der Vorläufer von Bitcoin. Erfunden wurde es von dem Informatiker Nick Szabo. In seinem Blog kündigte er im Jahr 2008 an, er habe Bit Gold verbessert und werde eine neue Version veröffentlichen. Später im gleichen Jahr kam das Bitcoin Whitepaper heraus. Er hat mehrfach verneint Satoshi Nakamoto zu sein. Auch wenn er nicht der Erfinder von Bitcoin ist, hat er massive Vorarbeit für das Projekt geleistet.

Adam Back

Back ist namentlich im Bitcoin Whitepaper erwähnt, da er Hashcash entwickelte. Hashcash ist ein Proof-of-Work System, was nun im grösseren Umfang im Bitcoin Mining genutzt wird. Er fällt in die gleiche Kategorie wie Hal Finney, da er einer der Pioniere digitaler Vermögenswerte war und im regen Austausch mit Satoshi Nakamoto stand. Auch er hat in der Vergangenheit immer wieder dementiert Satoshi zu sein.

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Schlussendlich kann man also bis heute nicht beweisen, wer Satoshi Nakamoto wirklich ist.

Ist Satoshis Anonymität gut für Bitcoin?

Mit seinem Rückzug in die Anonymität hat Satoshi vor allem eines bewirkt:
Er hat die Dezentralität von Bitcoin gestärkt und noch weniger Angriffspunkte für das Netzwerk hinterlassen.

Durch den Aspekt der wirklichen Dezentralität unterscheidet sich Bitcoin auch stark von jeder anderer Kryptowährung. Es gibt keinen CEO oder Besitzer des Bitcoin-Netzwerks. Das bedeutet, dass auch keine Einzelperson unter Druck gesetzt oder beeinflusst werden kann. Selbst Satoshi Nakamoto könnte alleine keine Entscheidungen mehr treffen.

Zusätzlich gibt es niemanden, der am Netzwerk direkt verdienen muss. Bitcoin wird also auch nicht als Firma oder Organisation wahrgenommen. Das ist ein grosser Pluspunkt für die Glaubwürdigkeit von Bitcoin. Trotz fehlender Führungskraft entwickelt sich das Bitcoin-Netzwerk jedoch weiter, da es die richtigen Anreize im System setzt.

Ein Nachteil ist allerdings, dass Satoshi Nakamoto rund 1,1 Millionen Bitcoins aus den frühen Tagen des Netzwerks in seinem Besitz hat. Damit kontrolliert er mehr als 5% der Bitcoins im Umlauf. Sein Vermögen in CHF kannst du dir also selbst ausrechnen. Sollte der Tag kommen, an dem diese Bitcoins bewegt werden, wird es kurzfristig wahrscheinlich zu einem Crash im Markt kommen.

Da er diesen gewaltigen Schatz aber bisher nicht angerührt hat, können wir davon ausgehen, dass er dies in Zukunft auch nicht tun wird. Warum sollte er auch noch länger damit warten, wenn er jetzt schon zu den reichsten Menschen gehören würde? Eventuell ist die Person auch bereits verstorben, oder die Private Keys wurden zerstört.

Fazit

Man kann nicht über Satoshi Nakamoto sprechen, ohne auch über die Cypherpunks zu sprechen. Eine Gruppierung, die schon früh erkannt hat, dass der Schutz der Privatsphäre in Zeiten des Internets ein beinahe revolutionärer Akt sein wird. Egal wer von ihnen letztendlich Satoshi Nakamoto ist – wir haben es der Person (oder der Gruppe) zu verdanken, dass wir die Privatsphäre und Freiheit im digitaler Zahlungsverkehr zurückerlangt haben.

Satoshi Nakamoto hat mit seinem Rückzug auf Ruhm und Reichtum verzichtet. Dafür hat er gesorgt, dass die Dezentralität von Bitcoin weiter gestärkt wurde. Nun liegt es an der Bitcoin-Community, das Projekt weiter voranzutreiben. Auf diese Weise kann man sagen: Wir alle sind Satoshi.

Geniess die BitcoinReise und bis zum nächsten Mal.

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