Ledger Review Deutsch: Ist die Hardware-Wallet wirklich sicher?

Ledger Review Deutsch: Alle Stärken und Schwächen der Ledger Hardware-Wallet im Überblick. Ist sie wirklich so sicher, wie es scheint?

Ledger Review Deutsch: Ist die Hardware-Wallet wirklich sicher?

Ledger ist der bekannteste Hardware-Wallet-Hersteller der Welt. Über 7 Millionen Geräte hat das Unternehmen bereits verkauft.

Die Mission des Marktführers ist simpel: Das digitale Leben sicher zu machen.

Doch in den letzten Jahren hat Ledger Entscheidungen getroffen, die bei vielen für Stirnrunzeln sorgten. Plötzlich stellten sich Nutzer die Frage: "Ist mein Ledger noch sicher?"

Ich habe mir Ledgers Funktionen genau angeschaut, ein Gerät intensiv getestet und recherchiert, was andere über das Unternehmen berichten. In diesem Beitrag bekommst du meine ehrliche Einschätzung: Was können die Geräte wirklich? Wo liegen die Stärken und Schwächen? Und vor allem: Lohnt es sich heute noch, einen Ledger zu kaufen?

Hier findest du mein Ledger Review auf Deutsch.

Ledger Review Deutsch: die Produkte

Seit der Gründung im Jahr 2014 hat das französische Unternehmen einige Produkte auf den Markt gebracht – allen voran die Ledger-Nano-Serie. Sie war damals die erste Hardware-Wallet mit einem eingebauten Sicherheitschip.

Heute verkauft Ledger zwei unterschiedliche Geräte dieser Serie: den Nano S Plus und den Nano X.

Das günstigere Modell gibt es bereits für CHF 89.00 zu haben. Es läuft auf Android und Desktop und eignet sich für den unkomplizierten Einstieg in die Krypto-Welt. Der Ledger Nano X hingegen verfügt neben dem USB-C-Anschluss ebenfalls über eine Bluetooth-Funktion. Heisst konkret: Er ist zusätzlich mit iOS kompatibel und ermöglicht es, Krypto kabellos mit dem Smartphone zu verwalten.

Dasselbe gilt auch für den Ledger Flex und den Ledger Stax.

Da sie über NFC und einen E-Ink-Bildschirm verfügen, sind sie etwas teurer. Wenn man das nicht braucht, lohnt sich der Aufpreis wahrscheinlich nicht.

Die genauen Spezifikationen der Geräte kannst du hier anschauen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Bedienung des Ledger Nano X – und damit auch des Nano S Plus – sehr einfach und intuitiv ist. Eine Wallet ist schnell eingerichtet und Transaktionen können mit wenigen Klicks versendet werden. Andere Nutzer berichten von einer ähnlichen Erfahrung – ebenfalls bei den beiden Modellen mit Touchscreen.

Falls mal Fragen auftauchen, hilft die im Lieferumfang enthaltene Kurzanleitung oder die Anleitungen auf Ledgers Webseite schnell weiter.

Besonders hervorzuheben ist: Ledgers Firmware ist fast vollständig Open Source. Nur der Quellcode des Sicherheitschips ist nicht öffentlich verfügbar. Bis jetzt ist kein Fall bekannt, bei dem Kryptowährungen aufgrund eines Fehlers im Code gestohlen wurden. Bei 7 Millionen verkauften Geräten ist das schon eine Meisterleistung.

Doch wird die Sicherheit weiterhin so hoch bleiben?

Lass uns die Dienstleistungen genauer unter die Lupe nehmen.

Ledger Review Deutsch: die Dienstleistungen

Um Kryptowährungen zu verwalten, bietet Ledger seine eigene App an: Ledger Live. Mit ihr kann man über 5000 unterschiedliche Coins senden und empfangen, kaufen und verkaufen, einfach nur aufbewahren und überwachen oder sogar staken, um Belohnungen zu verdienen.

Zu beachten ist allerdings, dass einige Dienstleistungen von Drittanbietern bereitgestellt werden und mit hohen Risiken verbunden sind.

Die Ledger Live App ist auf allen Geräten verfügbar – sowohl als Desktop- als auch als Mobile-Version. Im App Store hat sie eine Bewertung von 4,7 Sternen und im Google Play Store von 4,6. Diese Bewertungen sprechen für sich. Die App ist übersichtlich, anfängerfreundlich und einfach zu bedienen. Für viele gilt sie als die beste Krypto-Wallet-App.

Doch es gibt auch kritische Stimmen – vor allem zu einem anderen Service: Ledger Recover.

Mit ihr lässt sich der Zugang zur Wallet wiederherstellen, ohne dass die 12 bzw. 24 Seed-Wörter benötigt werden. Es ist quasi ein Ersatzschlüssel. Ohne zu tief ins technische Detail zu gehen: Der Ersatzschlüssel wird im Sicherheitschip des Geräts erstellt, in drei Fragmente aufgeteilt, verschlüsselt übermittelt und an drei unabhängige Unternehmen gesendet, die sie dann speichern. Alle Daten sind mit deiner Identität verknüpft. Oder mit anderen Worten: Mit deiner Identität erhältst du Zugriff auf dein Krypto-Vermögen.

Diese Funktion ist aus drei Gründen problematisch:

  1. Die Kommunikation bei der Einführung war sehr schlecht. Viele Nutzer befürchteten, dass Ledger Zugriff auf die Coins erhalten würde. Diese Befürchtung hat sich zwar etwas gelegt, ein fader Beigeschmack bleibt dennoch.
  2. Der Ersatzschlüssel wird im Sicherheitschip erzeugt. Das ist der Teil von Ledger, der nicht Open Source ist. Was also wirklich passiert, kann nicht vollständig geprüft werden. Man muss dem Unternehmen in gewisser Weise vertrauen.
  3. In Zeiten von AI kommt Identitätsdiebstahl häufiger denn je vor. Wer garantiert, dass der Zugang nicht auf einmal von einem Betrüger wiederhergestellt wird?

Ich möchte niemandem Angst machen. Ledger hat ein funktionierendes Geschäftsmodell und keinen Anreiz, seine Kunden zu hintergehen. Und trotzdem: Wer sich für den Kauf eines Geräts entscheidet, dem rate ich stickt davon ab, die Ledger Recover Funktion zu aktivieren. Ansonsten würde der Grundgedanke von Bitcoin, niemandem ausser sich selbst vertrauen zu müssen, völlig verloren gehen.

Ausserdem sollte sich jeder bewusst sein: Je mehr Funktionen eine Wallet anbietet, desto komplizierter der Programmcode. Und je komplizierter der Code, desto grösser die Angriffsfläche für potenzielle Betrüger.

Sicherheit ist immer ein Abwägen von Risiken. Bis jetzt wurde noch kein Gerät gehackt. Mit jeder weiteren Funktion steigt das Risiko jedoch ganz leicht an.

Ledger Review Deutsch: Empfehlung?

Was aber gehackt wurde, sind Kundendaten. Im Juni 2020 wurden Namen, Postanschriften und Telefonnummern von 272.000 Nutzern gestohlen. Zudem konnten die Diebe 1.000.000 E-Mail-Adressen ergattern. Noch heute werden Betroffene Opfer von Phishing-Attacken.

Das ist unter anderem der Grund, warum Ledger auf Trustpilot nur eine Bewertung von 1,9 Sternen hat. Weitere Gründe sind der schlechte Kundenservice und die teilweise unzureichende Qualität der Produkte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ledger hervorragende Wallets anbietet. Sie sind einfach zu bedienen, verfügen über alle wichtigen Funktionen und ermöglichen dank Ledger Live die Verwaltung von tausenden Kryptowährungen.

Aktuell gilt die Wallet als sehr sicher.

Dennoch gibt es einige fragwürdige Geschäftsentscheidungen – allen voran die Recover Funktion.

Dadurch ist Ledger natürlich nicht gleich ein schlechtes Unternehmen, es spricht einfach eine andere Zielgruppe an. Ledger baut Geräte für Krypto-Enthusiasten. Und in diesem Bereich macht das Unternehmen einen tollen Job. Nicht umsonst ist es der Marktführer.

Wer jedoch meine Beiträge schon länger verfolgt, weiss, dass ich mich auf lediglich eine digitale Währung fokussiere: Bitcoin. Deshalb bin ich kein grosser Fan von Ledger und würde die Wallet auch nicht empfehlen.

Meiner Meinung nach gibt es Hersteller, die den Bitcoin-Ethos besser verkörpern.

Einer davon ist BitBox – ein Hardware-Wallet-Hersteller aus der Schweiz. Hier findest du mein gesamtes Review dazu.