In nur 6 Minuten Bitcoin verstehen!

Wir erklären dir einfach und verständlich, was Bitcoin ist und wofür wir ihn benötigen. Mit diesem Artikel wirst du in 6 Minuten Bitcoin verstehen.

In nur 6 Minuten Bitcoin verstehen!

Was denkst du, welcher Graph wird hier gezeigt? Die Credit Suisse Aktie, der Immobilienmarkt in einem Kriegsgebiet oder doch irgendeine Kryptowährung?

Nichts von all dem. Tatsächlich ist das der Wertverfall der argentinischen Währung. Für 1 Billion Moneda Nacional erhielt man 1935 über 250 Milliarden USD. 70 Jahre später hätte man noch 0,03 USD erhalten – vorausgesetzt, die Währung gäbe es unter dem gleichen Namen noch.

Natürlich ist Argentinien ein Extrembeispiel. Leider sieht es selbst in Industrieländer nicht viel besser aus. Denn auch der US Dollar hat in seinen letzten 60 Jahren etwa 90% seines Werts verloren.

In der Tat nimmt die Kaufkraft der meisten Währungen stetig ab und tendiert auf lange Sicht gegen 0.

Doch warum ist das so? Und was hat das Ganze mit Gold und Bitcoin zu tun?

Die zwei grössten Probleme von Zentralbanken

In der Schweiz ist die Schweizerische Nationalbank (SNB) für die Geld- und Währungspolitik zuständig. Ihr vorrangiges Ziel ist Preisstabilität, welche sie mit einer Inflation von 0 bis 2% definiert.

Das Pendant im Euroraum ist die Europäische Zentralbank (EZB). Sie definiert Preisstabilität wie viele andere Notenbanken mit einer Inflationsrate von durchschnittlich 2%. Mit einer solchen Teuerungsrate soll ein stabiles wirtschaftliches Wachstum ermöglicht werden. Umgesetzt wird das ganze durch die Ausweitung der Geldmenge im Umlauf.

Leider gibt es bei der Ausweitung der Geldmenge zwei Probleme:

  1. Mehr Geld in den Umlauf zu bringen, kostet die Zentral- oder Notenbank nichts.

    Faktisch wird heutzutage das Geld regelrecht aus dem Nichts erschaffen. Das Ganze ist eine Kombination aus Mindestreservesatz, Leitzins, Anleihengeschäfte und vielem mehr. Alles zu erklären, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Wir haben dazu aber bereits einen Beitrag veröffentlicht.

    Merke dir: Bei der Kreditvergabe durch eine Bank wird stets neues Geld geschaffen. Denn eine Geschäftsbank muss nicht die Spareinlagen von ihren Kunden nehmen, um einen Kredit zu vergeben. Die Geschäftsbank leiht das Geld einfach bei der Notenbank und erschafft es somit aus dem Nichts.

    Und das bringt uns auch zum zweiten Punkt.
  2. Eine erhöhte Geldmenge im Umlauf führt langfristig immer zur Inflation.

    Denn was passiert, wenn die volkswirtschaftliche Nachfrage nach einem Produkt steigt, aber dessen Angebot gleich bleibt?

    Genau. Der Preis steigt.

Bei durchschnittlichen Inflationsraten von 2% wird der Wert des Geldes alle 35 Jahre halbiert. Deine USD 100‘000 auf dem Bankkonto heute, sind in 35 Jahren nur noch USD 50‘000 wert. Nochmals 35 Jahre später sind es noch USD 25‘000.

Wert langfristig zu speichern, ist mit den heutigen Währungen (welche auch Fiatwährungen genannt werden) leider nicht mehr wirklich möglich.

Es gibt allerdings ein Gut, dass lange als Geld fungiert hat und seinen Wert seit hunderten von Jahren sehr gut halten konnte. Ein Gut, dass eine viel längere Historie aufweist als unsere Fiatwährungen.

Die Rede ist von Gold.

Warum ist Gold wertvoll?

Schon vor 5000 Jahren hatte der Mensch das Gold für sich entdeckt. Sowohl sein grosser Wert als auch seine Schönheit machten Gold zum Symbol der Könige und Götter.

Auch heute erfreut sich das gelbe Edelmetall immer noch einer grossen Beliebtheit. So wird es beispielsweise in unterschiedlichen Geräten verbaut, da es Elektrizität sehr gut leitet. Jede Person, die einen Fernseher hat – jede Person, die einen Laptop hat – und jede Person, die ein Smartphone hat, besitzt auch einen kleinen Teil Gold.

Das ist aber nicht der wahre Grund, weshalb das Edelmetall so wertvoll ist.

Die industrielle Verarbeitung machen nur einen kleinen Teil aus. Vielmehr muss es also eine andere Eigenschaft sein, die Gold seinen Wert verleiht.

Die Knappheit.

Gold herzustellen ist extrem aufwändig. Zuerst muss es gefunden werden. Dann muss es abgebaut werden. Anschliessend muss es von der Gesteinsmasse extrahiert werden. Und schliesslich muss es eingeschmolzen und in eine nützliche Form gegossen werden.

Dieser Prozess stellt sicher, dass der Markt vermutlich nie mit einer riesigen Menge an Gold überschüttet wird.

Hinzu kommt: Die Menge von Gold ist auf natürliche Weise begrenzt. Solange kein riesiger Gold-Meteorit auf die Erde kracht, wird es immer nur ein bestimmtes Goldvorkommen auf der Erde geben.

Stell dir nun vor, du könntest Gold wie normale Steine überall finden. Klar, die Natur würde sicher ziemlich cool aussehen, wenn es so schön glänzt. Aber meinst du, wir würden Gold dann noch als Schmuck verwenden? Meinst du, Gold wäre dann noch ein guter Wertspeicher?

Wahrscheinlich nicht.

Wir merken uns also: Gold konnte seinen Wert über Jahrhunderte so gut halten, weil es schwierig zu fördern ist, die Geldmenge nicht einfach erhöht werden kann und die Gesamtmenge begrenzt ist.

Damit löst Gold genau das Problem, das durch unser Zentralbanksystem entsteht.

Eine Schwäche hat das wertvolle Edelmetall jedoch. Es kann nur sehr schwer geteilt werden und die Transportierbarkeit ist ziemlich schlecht. Damit scheitert Gold leider als Zahlungsmittel und ist in diesem Punkt den staatlichen Währungen unterlegen.

Seit 14 Jahren gibt es allerdings ein Gut, das eine vorgegebene Mengeninflation hat, begrenzt ist, einfach geteilt und global versendet werden kann.

Aber beginnen wir von vorne:

Was ist Bitcoin?

Bitcoin ist eine digitale Währung, die direkt von Computer-zu-Computer versendet werden kann. Das bedeutet, dass kein Mittelsmann (wie eine Bank oder einen Zahlungsdienstleister) benötigt wird, wenn du eine Überweisung tätigst. Vielmehr ist das Bitcoin Netzwerk dezentral organisiert.

Grundsätzlich kann das Netzwerk in 3 Gruppen geteilt werden:

  • Nutzer, die eine Transaktion tätigen oder empfangen.
  • Miner, die Transaktionen in sogenannte Blöcke zusammenfassen.
  • Nodes, die das Ganze überprüfen und verifizieren.

Nutzer

Jede und jeder kann im Bitcoin Netzwerk teilnehmen und Transaktionen tätigen. Niemand kann vom Netzwerk ausgeschlossen werden. Weder ein Krimineller, ein Flüchtling, noch Paul, der einfach seinem normalen Job nachgeht, nicht.

Damit ist über die Nutzer auch schon alles gesagt. Bei den Miner wird das Ganze etwas komplizierter.

Miner

Miner sind kleine Computer, die die Transaktionen der Nutzer in einen sogenannten Block zusammenfassen. Diesen Block hängen sie dem vorherigen Block an. Dadurch entsteht eine lange Kette von Blöcken: Die sogenannte Blockchain.

In einer Blockchain sind also alle Transaktionen (inklusive Absender, Empfänger und Betrag), die jemals durchgeführt wurden. Sie ist für alle einsehbar und damit komplett transparent.

Das Netzwerk sorgt durch einen ausgeklügelten Programmcode dafür, dass im Schnitt alle 10 Minuten ein neuer Block zur Blockchain hinzugefügt wird.

Einen Block an die Blockchain anzuhängen ist jedoch ein Privileg. Denn nur wer es als erstes schafft, ein energieintensives Rätsel zu lösen, erhält vom Netzwerk eine Belohnung. Die Belohnung beträgt momentan 6,25 Bitcoin - halbiert sich jedoch alle 4 Jahre.

Die nächste Halbierung findet im Jahr 2024 statt. Dann wird die Belohnung auf 3,125 Bitcoin reduziert. 4 Jahre später, im Jahr 2028, halbiert sich die Belohnung wieder. Dieser Prozess sorgt dafür, dass in etwa 100 Jahren nur noch Untereinheiten von Bitcoin, sogenannte Satoshis, vom Netzwerk ausgegeben werden. Im Jahr 2140 wird voraussichtlich die Grenze von 21 Millionen Bitcoin erreicht. Danach wird kein einziger Satoshi mehr dazukommen.

Doch wer prüft, dass all diese Regeln eingehalten werden?

Einerseits sind das ökonomische Anreize im Netzwerk selbst. Andererseits sind es die Nodes.

Nodes

Nodes sind Computer, die mit anderen Computern verbunden sind und Informationen bereitstellen. Sie speichern alle Blöcke und damit auch alle Transaktionen, die jemals durchgeführt wurden. Kurzgesagt: Sie speichern die gesamte Blockchain.

Mithilfe der Blockchain prüfen Nodes, ob der Miner, der das energieintensive Rätsel lösen konnte, alle Netzwerkregeln eingehalten hat. Verstösst ein Miner gegen diese Regeln, werden die Nodes den Block nicht akzeptieren und ihn ablehnen. Die kostbare Energie und der ganze Arbeitsaufwand des Miners wären in diesem Fall für die Katz.

Er hat deshalb den Anreiz, alle Regeln einzuhalten und nicht zu betrügen.

Es gibt mittlerweile zehntausende Nodes weltweit. Sie überwachen das gesamte Bitcoin Netzwerk rund um die Uhr. 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Dadurch gehört Bitcoin zum sichersten Netzwerk der Welt.

Fazit

Bitcoin weist sehr viele Ähnlichkeiten mit Gold auf.

Während Gold auf natürliche Weise begrenzt ist, ist Bitcoin durch seinen Programmcode auf 21 Millionen begrenzt. Während die Goldgewinnung extrem aufwändig ist, ist das Lösen des Rätsels bei Bitcoin sehr energieintensiv. Und während Gold nicht stark inflationiert, hat Bitcoin eine transparente Geldmengeninflation, welche durch verschiedene Anreize abgesichert ist.

Im Unterschied zu Gold ist Bitcoin allerdings einfach teilbar und kann dank seiner digitalen Beschaffenheit ohne Probleme in ein fernes Land versendet werden. Man kann also durchaus behaupten, dass Bitcoin mehr ist als nur digitales Gold.

Könnte es sogar unser Geldsystem der Zukunft sein?

Das steht noch in den Sternen. Klar ist, dass Bitcoin noch einige Hürden nehmen muss, bevor es flächendeckend als Zahlungsmittel eingesetzt wird.

Im Moment gibt es noch viel zu wenige Akzeptanzstellen und viel zu hohe Kursschwankungen. Auch der sichere Umgang mit der digitalen Währung stellt Nutzer noch vor grosse Herausforderungen.

Nichtsdestotrotz wird Bitcoin schon jetzt von Millionen von Menschen als Werkzeug für die finanzielle Freiheit verwendet.

Doch bei finanzieller Freiheit hört es nicht auf.

Menschen, die sich länger mit Bitcoin beschäftigt haben, sehen in Bitcoin viel mehr. Sie sehen eine Möglichkeit, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Wir wissen, dass sich das komplett absurd anhört. Bitcoin soll die Welt zu einem besseren Ort machen?

Okay, zugegeben: Hier ist natürlich eine gute Portion Optimismus mit dabei. Dennoch wollen wir dich ermutigen, in die Bitcoin-Welt einzutauchen und mehr darüber zu lernen.

Unsere kostenlosen Erklärvideos können als erster Einstieg dienen. Wenn dich also die Themenfelder rund um Bitcoin interessieren, kannst du einfach hier klicken. Das bringt dich direkt auf unseren YouTube Kanal.

Geniess die BitcoinReise und bis zum nächsten Mal.

Schau dir den Beitrag als Video an: