3 Millionen Bitcoin: Über diesen Honeypot spricht niemand
3 Millionen Bitcoin an einem Ort – eine tickende Zeitbombe. Warum der Honeypot bei Coinbase gefährlich ist und wie du dein Vermögen wirklich schützt.
Wir müssen reden.
Was ist eigentlich aus dem Prinzip "Not your keys, not your coins" geworden? Vor einigen Jahren war das noch ein ungeschriebenes Gesetz in der Bitcoin-Community. Es war klar: Wer seine Coins nicht selbst verwahrt, gibt seine Kontrolle ab. Wer seine Coins nicht in Eigenverwahrung hält, geht ein grosses Risiko ein.
Doch heute? Es scheint, als hätten viele das Prinzip vergessen. Ich lese nur noch von Bitcoin Treasury Companies, Custody Diensten und ETFs. Immer mehr Menschen geben ihre Bitcoin aus der Hand. Der Mempool ist trotz der kürzlich erreichten Höchststände fast leer.
Das ist eine extrem gefährliche Entwicklung!
Inzwischen hält ein einziger Anbieter 3 Millionen Bitcoin. Das sind über 300 Milliarden Dollar an einem einzigen Ort. Es ist ein riesiger Honeypot – ein Magnet für Angreifer, Regulierung, technische Fehler und menschliches Versagen.
3 Millionen Bitcoin Honeypot: Coinbase
Der Anbieter, von dem ich spreche, heisst Coinbase. Das Unternehmen wurde 2012 gegründet und hat seinen Hauptsitz in San Francisco (USA). 2021 ging es an die Börse. Seither wird es in den USA streng reguliert und überwacht.
Heute ist Coinbase in über 100 Ländern aktiv und beschäftigt mehr als 4'200 Mitarbeiter. Nach Handelsvolumen ist es die drittgrösste Krypto-Börse der Welt.
Coinbase ist jedoch nicht nur eine Börse, bei der man Kryptowährungen kaufen und verkaufen kann. Vielmehr ist es ein Verwahrer. Laut timechainindex.com verwaltet das Unternehmen 3 Millionen Bitcoin. Das entspricht etwa 14% des Gesamtangebots. Jeder siebte Bitcoin liegt also bei Coinbase.
Über eine Million Bitcoin gehören dabei ETF-Anbietern wie Blackrock oder Grayscale – beziehungsweise deren Kunden. Eine weitere Million liegt bei zentralisierten Börsen, wobei Coinbase persönlich den grössten Anteil ausmacht. Die letzte Million verteilt sich auf Unternehmen, Miner und Privatpersonen. Das von Michael Saylor gegründete Unternehmen Strategy ist hier besonders erwähnenswert.
Coinbase bezeichnet sich selbst als "den vertrauenswürdigsten Anbieter für Privat- und Geschäftskunden, wenn es um den Kauf, Verkauf und die Verwaltung von Krypto geht". Sicherheit habe oberste Priorität.
Trotzdem: Ein Honeypot von über 3 Millionen Bitcoin stellt eine riesige Gefahr dar. Ich würde sogar behaupten, es ist eine tickende Zeitbombe.
Warum das so gefährlich ist
Oft wird Coinbase Preismanipulation und Paper Bitcoin vorgeworfen.
Und ja, an den Anschuldigungen könnte etwas dran sein. Doch für langfristige Investoren sind sie vergleichsweise harmlos. Die wirklich ernsthaften Bedrohungen lauern woanders.
Stell dir vor, du wärst Hacker. Wen würdest du eher angreifen: Ein einzelnes Unternehmen, das 3 Millionen Bitcoin besitzt? Oder 3 Millionen Individuen, die jeweils 1 Bitcoin besitzen? Wahrscheinlich das Unternehmen. Die Chance ist höher, dass du eine Beute von mehreren Milliarden Dollar ergatterst.
Die Geschichte ist voll von solchen Angriffen und Hacks.
Mt. Gox
Vor 12 Jahren war Mt. Gox die grösste Bitcoin-Handelsplattform der Welt. Etwa 60% der Käufe und Verkäufe wurden über die Plattform abgewickelt. Schätzungen zufolge waren rund eine Million Kunden angemeldet. Doch leider verlief nicht alles reibungslos. Im Februar 2014 meldete das Unternehmen, dass es 850'000 Bitcoin verloren habe. Zwar wurden wenige Wochen später 200'000 Bitcoin wiedergefunden, der Schaden lag dennoch im dreistelligen Millionenbereich.
Hacker konnten über mehrere Jahre eine technische Schwachstelle ausnutzen und profitierten von chaotischen internen Prozessen. Die japanische Polizei geht davon aus, dass jemand aus den eigenen Reihen für den Diebstahl verantwortlich war.
Der genaue Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden. Mitschuldig war jedoch der ehemalige CEO. Er wurde 2019 wegen Datenmanipulation zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
FTX
Ein noch grösserer Skandal ereignete sich im November 2022. FTX, damals die drittgrösste Krypto-Börse der Welt, meldete Insolvenz an. Anders als bei Mt. Gox war hier ausschliesslich das Management verantwortlich. Es gab keinen Hack. Stattdessen wurden Kundengelder zwischen verbundenen Firmen hin- und hergeschoben und Risikokontrollen nicht umgesetzt. Als die Probleme bekannt wurden, kam es zu einem Bank-Run. FTX konnte die Liquidität nicht bereitstellen, wodurch Nutzern plötzlich der Zugriff auf ihre digitalen Vermögenswerte entzogen wurde. Der Verlust ging in die Milliarden.
Egal ob Mt. Gox oder FTX, die Verlierer waren immer Investoren. Vor allem Investoren, die ihre Coins auf der Plattform aufbewahrten.
Coinbase?
Zu glauben, ein ähnliches Szenario könnte Coinbase nicht treffen, wäre naiv.
Klar, Coinbase ist strenger reguliert, transparenter und weist eine längere Erfolgsgeschichte auf. Trotzdem kann es Opfer eines Angriffs werden. Technische Fehler, menschliches Versagen, fehlerhafte Updates, interne Sicherheitslücken – die Liste ist lang. Schon ein einziger Zwischenfall könnte Millionen Dollar in Gefahr bringen und tausende Nutzer direkt treffen.
Hinzu kommt ein regulatorisches Risiko, das oft übersehen wird.
Sagt dir Executive Order 6102 etwas? Im Jahr 1933 wurde der private Besitz von Gold in den USA verboten. Man zwang Bürger, ihre Bestände an die Regierung abzugeben. Ziel war damals, die Geldpolitik zu stabilisieren und die Goldreserven des Staates zu sichern. Wer sich weigerte, riskierte Geldstrafen oder sogar Gefängnis.
Eine solche Anordnung ist natürlich deutlich einfacher durchzusetzen, wenn sich die Bestände an einem zentralisierten Ort befinden.
Zugegeben: Heute würde ein Eingriff nicht wie 1933 aussehen. Allerdings stehen US-Behörden bereits mehrere Mittel zur Verfügung, um in das Geschäft von Coinbase einzugreifen. Sie könnten das Unternehmen verpflichten, Wallets einzufrieren oder Transaktionen zu blockieren. In der Praxis würde das bedeuten: Nutzer besitzen die Coins zwar auf dem Papier, haben aber keinen Zugriff mehr darauf.
Hört sich unrealistisch an? Nun ja, kanadische LKW-Fahrer haben dies vor nicht allzu langer Zeit am eigenen Leib erfahren, als sie gegen Corona-Massnahmen protestierten. Der Premierminister liess kurzerhand Bankkonten und Börsen-Wallets einfrieren. Wallets, auf denen die Trucker zuvor Spenden erhalten hatten.
Gesperrte Konten sind also keine theoretische Möglichkeit, sondern bittere Realität – auch in Deutschland und der Schweiz.
So schützt du dich
Es gibt nur eine Möglichkeit, sich gegen dieses Risiko abzusichern: Eigenverwahrung. Ich wiederhole dies nochmals, weil es so wichtig ist: Bewahre deine Bitcoin selbst auf!
Konkret bedeutet das: Keine Bitcoin auf Börsen, keine Bitcoin ETFs, und keine Bitcoin Treasury Companies. Sie alle führen irgendwie auf Coinbase oder einen anderen zentralen Anbieter zurück. Und sie alle sorgen dafür, dass der Honeypot immer grösser wird.
Bitcoin ist dafür geschaffen, keinem Vertrauen zu müssen – keiner Bank, keinem Staat und keiner Börse. Du musst dich auf niemanden verlassen, ausser auf dich selbst.
Hältst du die Schlüssel zu deinen Coins selbst, gewinnst du die Kontrolle über dein Vermögen zurück.
Nur das ist echte finanzielle Unabhängigkeit.
Bitcoin ist dezentral. Und so sollte auch die Verwahrung sein. Deshalb sollte man seine Coins nach dem Kauf direkt an seine eigene Hardware-Wallet senden.
Ich nutze dazu Pocket Bitcoin und die BitBox02. Mit dem Code BITCOINREISE erhältst du bei beiden Anbietern einen attraktiven Vorteil. Gleichzeitig unterstützt du meine Arbeit.
Merke dir: Not your keys, not your coins!